Tiny House Movement: Wie aus dem kleinen Wohnen eine Bewegung wurde
Das besondere bei einem Tiny House besteht darin, dass sie nicht nur eine architektonisch Bewegung bilden, sondern ebenso eine gesellschaftliche. Für Anhänger des Tiny House Movements handelt es sich beim kleinen Wohnen mehr als um eine Behausung. Für sie ist es eine Lebenseinstellung. Sie sind getrieben von einem bewussteren Leben durch Reduktion und ökologischen Beweggründen.
Die Ursprünge des Small House Movements
Das war allerdings nicht immer so. Erstmals größere Verbreitung finden die Minihäuser um 2008 mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise. Ausgelöst durch eine Immobilienblase in den USA kommt es weltweit zu einem massiven Einbruch der Wirtschaft. Aus der finanziellen Notlage heraus entscheiden sich immer mehr Amerikaner für die Verkleinerung ihrer Wohnfläche.
Modell Frankreich |
Modell Canada |
Modell Österreich |
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Small Houses heute
Heute sind die Symptome der Wirtschaftskrise abgeklungen und dennoch ist das Tiny House Movement lebendiger als je zuvor. Das liegt daran, dass heute weniger Menschen aus finanziellen Gründen in ein Small House ziehen.
Im Vordergrund steht hier die bewusste Entscheidung für ein Gesundschrumpfen. Anhänger des Small House Movements bilden somit einen Gegenpol zur Überflussgesellschaft. Ihr Glück suchen sie nicht im Konsum, sondern in einem bewussteren Alltag. Bei dem Überfluss an Gegenständen geht das Bewusstsein für den Wert einer Sache verloren. Wer seine Wohnfläche reduziert, muss ganz bewusst entscheiden, welche Gegenstände er auf dem begrenzten Raum unterbringen möchte. Die Wertschätzung für Besitztümer steigt durch die begrenzte Verfügbarkeit.
Weniger Quadratmeter, mehr Zeit
Ein weiteres Argument von Anhängern der Tiny House Bewegung ist der Zugewinn an Lebenszeit. Je größer ein Haus, desto mehr Zeit fällt für das Putzen und Instandhalten an. Auch die Raten für die Finanzierung sind bei größeren Immobilien höher und bedeuteten somit mehr Arbeitszeit.
Wer seine Quadratmeter hingegen reduziert, spart sich Zeit für den Unterhalt der Immobilie und gewinnt mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys.
Ökologisch Wohnen
Je kleiner das Haus, desto kleiner der ökologische Fußabdruck, den es hinterlässt. Wohnfläche will beheizt und beleuchtet werden. Zusätzliche Quadratmeter bedeuten einen höheren Energiebedarf. Dieser stammt zum Großteil aus fossilen Energiequellen.
Das Small House Movement findet aktuell auch deshalb so großen Zuspruch, da ökologisches Denken eine immer wichtigere Rolle spielt.
Vielfältige Möglichkeiten
Steht die Entscheidung, in ein Kleinhaus zu ziehen, gibt es heute vielzählige Möglichkeiten. Der Markt reicht vom Umgebauten Zirkuswagen über Wohncontainern bis hin zu kleinen Chalets.
Wann ein Haus als Tiny House gilt, ist dabei nicht starr definiert. Häufig wird zwischen Tiny Houses und den größeren Small Houses unterschieden:
- Tiny House: Bei einer Grundfläche zwischen 15 und 50 Quadratmetern
- Small House: Bei einer Grundfläche zwischen 50 und 90 Quadratmetern
Auch wenn das Haus noch so klein sein mag, erfordert das Aufstellen in den meisten Bundesländern allerdings eine Baugenehmigung.